Tiflis, aber auch Tbilisi (georgisch თბილისი) genannt

Tbilisi ist die Hauptstadt und größte Stadt Georgiens, im Südosten des Landes, im Tal der Kura (Mtkwari). Das Stadtgebiet erstreckt sich erstreckt sich terrassenförmig zu beiden über eine Länge von annähernd 40 Kilometern und umfasst auch den 12,5 Quadratkilometer großen Iorist-Stausee (Tifliser Meer), ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Der Markt in Tbilisi deckte früher fast den gesamten Bedarf der Sowjetunion an Tee und Zitrusfrüchten. Tbilis ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Georgiens. Die Stadt ist von Obst- und Weingärten umgeben.
Der Name der Stadt wurde von dem georgischen Wort tbili („warm”) abgeleitet, da es hier eine heiße schwefelhaltige Quelle gibt, mit der früher türkische Bäder gespeist wurden.

In Tbilisi wird rund ein Drittel der gesamten Produktionsleistung Georgiens erbracht. Zu den wichtigsten Wirtschaftsbranchen gehören Maschinen-, Eisenbahn- und Flugzeugbau, Elektro- und Elektronikindustrie sowie Herstellung von Textilien, Nahrungsmitteln, Schuhen, Holzprodukten, Glaswaren, Porzellan und pharmazeutischen Waren. Ebenso ist auch die Produktion von Wein, Sekt und Spirituosen sowie das Druckgewerbe von Bedeutung.

Tbilisi ist ein sehr bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt ist Endpunkt der georgischen Heerstrasse, einer Passstrasse über den großen Kaukasus.
Auch ist Tbilisi gibt es eine Station der Transkaukasischen Eisenbahn, Transkaukas und Endpunkt der Transkaukasischen Automagistrale. Die Stadt verfügt auch über einen internationalen Flughafen.
Für den städtischen Verkehr stehen eine U-Bahn (1966 eröffnet), die Drahtseilbahn zum Berg Mtazminda und mehrere Hängebahnen zur Verfügung.

Stadtbild

Es gibt einige interesannte Ruinen in Tbilisi. Der Altstadtbereich der Stadt wird von den Ruinen einer Festung aus dem 4. Jahrhundert geprägt. Die Überreste einer altertümlichen Zitadelle und der Kathedrale aus dem 5. Jahrhundert und deuten auf eine lange und bewegte Geschichte der Stadt hin.

Östlich liegt die orientalische Altstadt, die von engen und steilen Gassen durchzogen ist. Sehenswert sind hier vor allem die Sionikathedrale und die Antschischati-Kirche. Von der Festung Narikala sind nur Ruinen erhalten. Die berühmten Schwefelquellen, die auf den Namen hinweisen befinden sich auch auf der Ostseite der Stadt. Westlich erstreckt sich die Altstadt mit der Metechi-Burg und der Metechi-Kirche, nördlich schöne klassizistische Wohnviertel.

Tbilisi ist der Sitz des Katholikos-Patriarchi der georgisch-orthodoxen Kirche.
Wichtige Bildungseinrichtungen sind die Akademie der Künste, die Akademie der Wissenschaften, die Universität, die Technische Hochschule sowie neun weitere Hochschulen.
In der Stadt gibt es einige Museen, erwähnenswert ist das Museum der Geschichte Georgiens, das Paliaschvili-Opernhaus, zahlreiche Theater und es ist der Sitz mehrerer Film- und TV-Studios.

Geschichte

Die ältesten Siedlungsspuren reichen bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. Die erste Erwähnung Tbilisis war im 4. Jahrhundert n. Chr.
Im 6. Jahrhundert wurde Tbilisi Hauptstadt des ostgeorgischen Königreiches Iberien. Vor allem die günstige Verkehrslage an bedeutenden Handelsstrassen zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Meer, Transkaukasien, Klein- und Zentralasiens begünstigten den Aufschwung des Handelszentrums Tbilisi.
In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts wurde Tbilisi von Arabern erobert, von deren Herrschaft die Stadt erst 1122 vom georgischen König David IV. befreit wurde. Er machte Tbilisi zur Hauptstadt seines vereinigten, christlich-georgischen Reiches und zu einer blühenden Handelsstadt.

Vom 13. bis ins 18. Jahrhundert stand Tbilisi unter wechselnden Herrschaften, darunter Perser, Mongolen, Seldschuken und Kaukasier. Emde des 18. Jahrhunderts wurde fast die ganze Stadt von den Persern zerstört. 1801 kam Tbilisi an Russland und wurde Gouvernementhauptstadt, ab 1845 Residenz des Statthalters des Zaren im Kaukasus.

Von 1918 bis 1921 war die Stadt Sitz der bolschewistischen Regierung Georgiens, die 1921 von der Roten Armee gestürzt wurde. Daraufhin wurde 1921 Tbilisi zur Hauptstadt der neugegründeten Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR). Die Niederschlagung einer Demonstration am 9. April 1989 durch das sowjetische Militär führte zur Loslösung Georgiens von der Sowjetunion und zur Bildung des unabhängigen Staates Georgien, dessen Hauptstadt seit 1991 Tbilisi ist.

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